26. Juli 2022 Ein Blick in den Maschinenraum

Position: Hafen von Smögen: 58°35.8035'N, 11°23.4671'O
Bisher zurückgelegte Seemeilen: 170 sm
Wetter: sehr windig mit großem Wellengang auf hoher See
Wind: Bft 7 · Temperatur: 17° C
Stimmung an Bord: Müdigkeit treibt sich durch die Mannschaft

Die Werkstatt im Maschinenraum © Peggy

Luca, Conrad und »Maschinenmann« Franz

 
Der Maschinenraum, das Reich unseres Maschinisten Franz, auch liebevoll „Der Maschinenmann“ genannt, wird unser heutiges Thema. In diesem Raum wird die gesamte Mechanik des Schiffes überwacht, gesteuert und kontrolliert. Das Herz und die Niere bilden der Jockel (Hilfsdiesel) und die Hauptmaschine.

Der Jockel, ein starker Dieselgenerator versorgt uns mit 24, 240 und 400 Volt, welche in die Notbeleuchtung, Lampen und Steckdosen, aber vor allem in die Kombüse geleitet werden. Zusätzlich werden nebenbei noch immer Batterien gefüttert (für Notbatterien, Jockel, Hauptmaschine separat), damit wir auch nachts Strom zum Lesen haben, ohne dass wir die ganze Zeit die Geräuschkulisse des Motors ertragen müssen.

Gestartet wird der Jockel in folgenden Schritten:        

• Öl Stand prüfen
• Überprüfung der ausgeschalteten Sicherungen und des Batterieladegeräts
• Jockel per Knopfdruck anschalten
• Öldruckanzeige kontrollieren
• Jockel warmlaufen lassen
• Stromgenerator ins Bordnetz einbinden
• Start des Jockels in das Tagebuch eintragen

Falls mal eine zu schlimme Windstille herrscht oder eine Hafeneinfahrt doch zu eng ist, muss auf unseren Motor verlass sein. Auf der Seute Deern war früher ein Alpha Diesel mit 160 PS verbaut. Später wurde dieser dieser gegen einen Volvo Penta 6 Zylinder mit 12 L Hubraum und 300 PS getauscht.

Zusätzlich gibt es im Maschinenraum noch ein großes Lager an Schrauben, Nägeln und natürlich eine große Werkbank mit ordentlich Werkzeug, denn es gilt: Was man nicht dabeihat, bekommt man nicht so schnell und das kann auf hoher See, wo man teilweise zwei Wochen von jedem Festland entfernt ist, sehr fatal sein, wenn es etwas zu reparieren gibt.

Als letztes fehlen noch unsere beiden Wasserpumpen. Die erste Pumpe, die Frischwasserpumpe, die ihr Wasser aus dem 7.000 Liter großen Frischwassertank zieht, versorgt die Küche und die Waschbecken. Die Meerwasserpumpe versorgt die Toilettenspülung und die Außendusche. Das Dreckwasser und Toilettenwasser läuft alles in den 4.000 Liter Abwassertank, welcher am Hafen geleert werden kann. Das bedeutet, dass ein LKW an Land an die Pier kommt und mit einem Rüssel die Fäkalien absaugt.

Conrad, Luca, Franz