1. November 2021 Früh »scrambled pancakes« und abends »Kammer des Schreckens«

Position: Hafen Cádiz 36°31.8'N; 6°17.3'W
Bisher zurückgelegte Seemeilen: ca. 2006,18
Wetter: bewölkt, regnerisch · Luft: mild · Wasser: kalt
Gesetzte Segel: Banner High Seas High School
Stimmung an Bord: müde, ruhig, glücklich

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Hey!

Wir haben November und haben mit einer Party in den zweiten Monat unseres Abenteuers reingefeiert. Aber dazu später mehr. Angefangen hat der Tag für die meisten Personen hier an Bord mit leckerem Kaiserschmarren, den Doro und ich mühevoll vorbereitet haben. Wir wurden um 6 Uhr morgens geweckt und haben uns schnurstracks zum Shoppen – so nennen wir hier das Holen von Lebensmitteln aus unseren Lagerräumen – begeben. Leider haben wir zu spät gemerkt, dass wir dies vielleicht am Tag vorher hätten machen sollen. Wir sind hier teils limitiert und Zutaten wie Salz, Zucker und Backpulver gibt es nicht mehr an Bord. Trotzdem waren Doro und ich nicht bereit, aufzugeben, denn nicht ohne Grund sind wir zwei Stunden früher aufgestanden als nötig. Wir durchsuchten den ganzen Deep- und Food Store (Lagerräume im Schiff) und konnten diese Zutaten ausfindig machen:

Milch (sehr viel Milch); Zucker (als wir die drei letzten Päckchen unter einem Haufen von Klopapier gefunden haben, haben wir ein kleines Siegestänzchen vorgeführt); Mehl und Eier.

Wir überlegten ganz genau, was wir aus dem machen könnten und so sah unser Rezept schlussendlich aus:
• 40 Eier
• 3 kg Zucker
• 4 kg Mehl
• 2 l Milch

Alle diese Zutaten mischten wir zusammen und es „ging ab ans Backen“ des Kaiserschmarrens. Es hat nicht zu hundert Prozent wie beim letzten Skiurlaub geschmeckt, aber Doro und ich tauften diese Frühstückskost einfach zu „scrambled pancakes“ um. Der ganzen Crew hat es geschmeckt und wir bekamen viel Lob dafür.

Landgangspause an der Küste

© Kira

Nach dem Frühstück gestärkt ging es auf ans Putzen. Die Happy Hour (gestern: Spooky Hour) verlief geschmeidig (reibungslos) und schon um 14.00 Uhr hatten wir Freizeit. Wir durften in Gruppen von mindestens drei Personen an Land gehen, aber auch »zu Hause« auf dem Schiff bleiben und den Schlafmangel der letzten Tage aufholen.

Die verschiedensten Gruppen bildeten sich und der Tag wurde aufs vollste ausgekostet. Kira, Jona, Eva, Lisa und Paul haben ein Spaziergang an der Küste unternommen, Milena, Abbie und Luis unternahmen eine „Cafétesttour“ und Fede, Johanne und ich joggten fünf Kilometer entlang der Küste.

Damit wir diese Bewegungsfreiheit genießen konnten, benötigten wir drei Schüler:innen, die die Gangway  bewachten. Adam, Jill und Annelie meldeten sich freiwillig und haben ihren Nachmittag in Hängematten auf dem Deck verbracht. (siehe Bild)

Die Gangway-Wache in der Hängematte

Danke an die freiwillige Gangway-Wache © Kira

Viel mehr war an einem Sonntagnachmittag in Cádiz nicht zu schaffen und die meisten Schüler:innen versammelten sich um 17.00 Uhr wieder an Bord. Der Tag war jedoch um diese Zeit noch nicht beendet, denn jetzt begannen die Vorbereitung für den Halloween-Abend.

Während sich alle verkleideten (Lehrer:innen und Crew inbegriffen), wurden von Lisa, Kira, Clara und mir eine Geisterbahn durch die dunklen Gänge des Dorms (unser Schlafraum) vorbereitet. Um 19.00 Uhr wurde sie dann eröffnet und die mutigen Besucher:innen durften sich auf der Treppe vom Dorm versammeln. Dort wurden sie von einer aufgewühlten Eva empfangen, die sie in die „Kammer des Schreckens“ hineinführte. Sie erklärte ihnen dort, dass gewisse Schüler:innen nie bei der Party oben aufgetaucht sind, da diese von Monstern in den Tiefen des Schiffes gefangen gehalten werden. Die Aufgabe der Besucher: innen war es, den Schlüssel (in Forme eines Löffels) zu suchen und damit die Fehlenden zu retten. Die Mutigen wurden dann in den ersten Gang gestoßen, in dem sie eine dunkle Gestalt verfolgte. Im Hintergrund hörte man gruselige Musik und von allen Seiten kam Geschrei sowie Hände, die die Verfolgten an den Füssen packten. Eine mysteriöse Flüssigkeit tropfte im nächsten Gang von der Decke und im darauffolgenden Gang erwartete ein blauer Mann die mittlerweile Ängstlichen. Die letzte Strecke der Geisterbahn wurde von bösen Ungeheuern gehütet, doch verjagte man diese, erwartete einen ein kleines grünes Licht. Dieses war über einen Eimer gespannt, in dem der Schlüssel zu finden war. Eine letzte unangenehme Überraschung erwartete die Retter:innen in dem Eimer, denn der Schlüssel war in einer Masse von glibberigem Monsterschleim versteckt.

Mit Landkarte zur Helloweenparty

Mit Landkarte zur Helloweenparty

Beste Partystimmung an Deck

Beste Partystimmung an Deck © Kira

Die Geisterbahn hat auf jeden Fall allen gefallen und heute sind alle vom Schreien noch ganz heiser. Auch durch das viele Singen, haben viele heute eine Stimme wie Frankenstein. Während alle fünf Minuten, neue Personen zu Abenteurer:innen wurden, waren die anderen oben am Feiern. Adam veranstaltete eine tolle Party und war ein super Stimmungsmacher. Wir beendeten den Abend kurz vor Hafenruhe um 22.00 Uhr mit dem Lied „No ordinary Girl“ und gingen kurz danach glücklich schlafen.

Es war auf jeden Fall ein gelungener Tag.

Natalia