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27.04. | Wilhelmshaven

28.05. | Frankfurt am Main

28. März 2021 Ein neuer Planet

Position: 33°20.481’N, 61°29.724‘W
Kurs: Ost 100°
Zurückgelegte Seemeilen: 10.646,46
Wetter: blauer Himmel, vereinzelt Wolken, 21°C · Wind: 4 bft
Gesetzte Segel: upper und lower topsail, inner jib, main staysail

Geschwindigkeit: 5,4 Knoten
Stimmung an Bord: ausgeglichen, einige im Klassenarbeitsstress, manche sind noch kränklich, aber generell fröhlich am Karten spielen

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Hallo liebe Leserinnen und Leser,
dieser Blog ist ein kleiner Sprung in der Zeit, denn mittlerweile sind wir glücklich auf dem Atlantik in Richtung Azoren und haben nur noch andere Seuchen an Bord ;)
Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß beim Lesen.

Ein neuer Planet

Die Düsen laufen langsam warm. Sekunde für Sekunde wird das Pulsieren stärker, die Anspannung der Besatzung wächst. Dann, nach einem letzten Moment des Stillstandes, einem Moment des Bangens und der Erwartungen, stößt sich das Raumschiff vom Boden ab.

Grandus Seuchikus gehört nun endgültig der Vergangenheit an.
„Das war knapp“, kommentiert Commander Phillips den Start. Er blickt zurück auf den Planeten, diese hässliche graue Wüste mit groben Gesteinsbrocken und den immergleichen Anordnungen von Einschlagskratern an seiner Oberfläche, der nun langsam zu einem immer kleineren Punkt in der Ferne wird.

„Allerdings“, erwidert Commander Henry und wendet sich schaudernd ab. „Selten bin ich einem Planeten mit einer solchen Anziehungskraft begegnet!“ „Hoffen wir, dass es der Letzte seiner Art gewesen ist.“

Währenddessen herrscht im Aufenthaltsraum der Raumfähre das reinste Chaos. Dutzende aufgeregter Weltraumforscher:innen wuseln umher, zurren ihr Hab und Gut mit Sicherheitsgurten an den Wänden fest und blicken mit einer Mischung aus Erleichterung, Vorfreude und Sehnsucht aus den Bullaugen. Die Weite des Alls, mit seinen unzähligen Lichtern und unerforschten Welten, seiner scheinbaren Endlosigkeit und seinen Überraschungen, die es für jeden einzelnen von ihnen bereithält, erfüllt wieder ihre Herzen. Schwere Wochen liegen hinter der Besatzung unseres Raumschiffs.

Es war ein sonniger Tag während ihres vergangenen Aufenthalts auf Costio Riccesta gewesen. In einem Moment noch hatten sie ihr Leben in dieser neuen Welt in vollen Zügen genießen können. Erste Freundschaften zu den einheimischen Maios Longos wurden geknüpft, die Kommunikationskenntnisse erweitert, Erkundungstouren in weitere Teile dieses grünen Planeten unternommen, die kulinarischen Begebenheiten des Reiseziels unter die Lupe genommen und die Wärme des nahen Sterns genossen. Doch im nächsten Augenblick hatte sich der Himmel verdunkelt. Ein Schatten schob sich vor die Sonne dieser idyllischen Welt, wurde größer und größer. Er kam unerwartet, schoss auf die erschrockenen Raumfahrer:innen zu und riss sie mit sich.

Ein neuer Planet.
Grandus Seuchikus.

Meteoriten bombardierten seine Oberfläche, spalteten die große Gruppe in viele kleinere auf und sorgten für eine Zeit, die geprägt war von Verdruss und Verzweiflung. Jede:r für sich mussten sie die Situation meistern, stets auf der Hut, in keinen der allgegenwärtigen Krater zu stürzen, die nach jedem Einschlag entstanden. Es hatte die gesamte Crew ein Höchstmaß an Geduld, Kraft und Nervenstärke gekostet, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Das Raumschiff war angeflogen gekommen, um sie in einem günstig scheinenden Moment von dort abzuholen, doch ein nicht vorhergesehener weiterer Meteorit hatte prompt eine fette Delle in das Dach ihres Raumschiffs geschlagen. Weitere Tage mühsamer Reparaturarbeit waren vergangen, bis ihr Raumschiff wieder flugbereit war.

Aber jetzt konnte sie nichts mehr aufhalten.
„Endlich“, sagt einer der kleinen Weltraumforscher. Nach ein paar Tagen ist nun endlich auch der letzte mitgeschleppte Gesteinsklumpen abgeworfen. Sie sind alle wieder vereint.

Die Vorfreude der Astronaut:innen ist noch größer als zuvor. Denn ihr nächstes Ziel, um das sie so hatten bangen müssen, dass zwischenzeitlich schon in nicht mehr zu erreichende Ferne gerückt zu sein schien, war nun zum Greifen nah.
„Auf nach Kuba!“, ruft eine Astronautin und lauter Jubel bricht los.

 Annika

(P)S… Ganz liebe Grüße an alle zuhause, vor allem an Mama, Papa, Tom, Lore, Fine, Tine, Lia, Nate, Oma, Oma, Opa, Manfred, Angelika, Wolfgang, Caro, Sandra und alle, die das hier vielleicht lesen! Und an Annalena, ich hoffe es geht dir gut!

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Grüße

  • von Karina: Grüße an Hanni, ich vermisse dich sehr.
  • von Kleeberger: Ich grüße die Ameisen im Garten und die Schnecken natürlich auch. Macht meiner Mutter das Leben nicht all zu schwer.
  • von Antonia: Ich grüße Lilly, Louis, Leo und Tippi, meine Katzen. Ach ja und meine Familie natürlich auch.
  • Caspar grüßt seine Katze
  • von Fede: See you on the other side. Can´t wait to spend 4 days with you.
  • von Jule Grüße an Johanna und Finja  
  • von Amelie: Grüße an Oma Marion, ich habe die Musik mittlerweile auf meinem MP3 Player und kann mich immer an die lustigen Momente im Auto erinnern ;) Hab dich ganz dolle lieb.