4. Januar 2022 Blue Ocean Dive

Position: vor Anker vor Grenada
Luft: 28°C · Wasser: 28°C · Wind: sehr wechselhaft
Wetter: grade gut, kann sich aber schnell ändern
Stimmung an Bord: geil, wir haben heute aber Crew-Wechsel gehabt,
was die Stimmung ein bisschen gedrückt hat

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Heute (3. Januar) hatten wir, das heißt die Tauchgruppen E und F, die beiden „Blue Ocean“ Tauchgänge, die gleichzeitig auch fürs Erste unsere letzten Tauchgänge waren. Das Blue Ocean Programm konzentriert sich auf den Schutz der Meere und wir haben uns heute hauptsächlich mit (Mikro-)Plastik in den Meeren und dem Aussterben der Haie beschäftigt.

Wir wurden gegen zehn mit dem Tauchboot abgeholt und zur ersten Tauchstelle gefahren. Auf dem Weg dorthin hat Tiffany, eine unserer Divemaster, uns ein paar Dinge über Plastik im Meer erklärt, zum Beispiel, dass das Plastik durch die Tiere, die erst das Plastik fressen und dann von uns gegessen werden, auch in unsere Körper gelangt. Außerdem hat sie erklärt, wie man die Weltmeere vor Plastik schützen kann. Nämlich zum Beispiel durch Upcyclingprojekte wie die Kleidungsmarke Pangu, die für jedes verkaufte T-Shirt ein Kilogramm Plastik aus dem Meer holt.

Nach unserem Tauchbriefing ging es dann auch schon los und wir sind in kleinen Gruppen getaucht. Unser Ziel war es, so viel Plastik wie möglich zu finden und an die Oberfläche zu bringen. Dabei muss man ziemlich vorsichtig vorgehen, weil es sein kann, dass sich Tiere in dem Plastik befinden, die man natürlich nicht verletzen will. Wir haben am Anfang des Tauchgangs eine Klebertube und eine Plastikflasche gefunden. Danach haben wir nichts mehr gefunden, dafür aber vier riesige Hummer und eine Menge kleine Fische gesehen. Zurück am Tauchboot haben wir unsere Ausrüstung abgelegt und sind zum nächsten Tauchplatz weitergefahren.

Am Shark Reef ging der Tauchgang, wie der Name schon sagt, um Haie. Auf dem Weg dorthin haben wir darüber gesprochen, wie Haie von den Medien als blutdürstig dargestellt werden, obwohl die meisten nur aggressiv reagieren, wenn sie provoziert werden. Unsere Divemaster haben uns dann von einigen Erlebnissen mit Haien erzählt, zum Beispiel hat Tiffany mal eine Schnorcheltour auf der Suche nach Haien geleitet, bei der zwei Mädchen dabei waren, die beide total Angst vor Haien hatten. Tiffany hat ihnen dann erzählt, dass Haie darauf reagieren, mit welcher Einstellung man ins Wasser geht. Daraufhin haben die Mädchen versucht, ihre Einstellung Haien gegenüber zu ändern, haben am Ende sogar mehr Haie als Tiffany gesehen und waren total begeistert. Omar hat uns dann von einem anderen Erlebnis erzählt, von dem er gehört hat. Anscheinend gibt es an einem relativ bekannten Tauchplatz einen Hai namens Hookie, der einmal mit einem Haken im Mund einem Taucher begegnet ist. Dieser hat ihm dann geholfen, den Haken loszuwerden und seitdem ist er Menschen gegenüber total zutraulich und bringt sogar andere Haie, die sich in Haken oder Netze verfangen haben, zu Menschen, damit sie ihnen helfen. Außerdem haben wir darüber gesprochen, dass total viele Haie für ihre Flossen umgebracht werden, weil daraus in Asien eine Suppe gekocht wird, die dort als Delikatesse teuer verkauft werden kann.

Wir haben verschiedene Rochen, Hummer und Muränen gesehen © Florian

Ein Rochen versteckt sich © Florian

Nach einem weiteren Tauchbriefing ging es dann wieder los. Dieses Mal haben wir uns aber eigentlich nur treiben lassen. Am Anfang haben wir ein paar Rochen, Hummer und auch Muränen gesehen, aber richtig interessant wurde es erst zum Ende hin, als Tiffany unter einem Felsen versteckt einen ungefähr einen Meter langen Babyammenhai entdeckt hat. Dieser war total ruhig und hat uns, glaube ich, gar nicht bemerkt, weil Ammenhaie tagsüber schlafen und nachts jagen. Kurz danach sind wir wieder aufgetaucht und damit war unser Tauchkurs dann auch abgeschlossen. Vor allem der erste der beiden Tauchgänge hat mich sehr überrascht, weil ich nicht gedacht hätte, dass wir so viel Müll finden würden, auch, weil wir ja gar nicht so viel suchen mussten, um welches zu finden.

Caro