27. März 2023 Rückblick: Expi mit »Pirates of Costa Rica«

Datum: 26.03.2023
Uhrzeit: 21.45 Uhr
Position: 34°37.373 ́N 44°06.650 ́W
Kurs: 070
Geschwindigkeit: 4.5 Knoten
Wind: aus Nordwest mit der Windstärke 4
Wetter: gut, aber stürmisch mit viel heeling und teilweise 7 Meter- Wellen Temperatur: angenehm
gesetzte Segel: inner jib, fore stay sail, main sail, main stay sail Stimmung: gut, schräg und viel Musik

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Am 10. Februar 2023 veröffentlichte die Expi-Gruppe 1 »Pirates of Costa Rica« hier ihre beeindruckende Erlebnis-Statistik. Heute folgt ein ausführlicher Bericht von Laura. Leider fehlen neue Fotos, die wir von Unterwegs nicht hochladen können. Wenn wir dran denken, holen wir das auf den Azoren nach!

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Hello,
wie ihr nun schon alle mitbekommen habt, sind wir wieder zurück von unserem einmonatigen Landaufenthalt in Costa Rica. Wir waren eine Woche in Puerto Viejo, bzw. sind an der Westküste Costa Ricas entlang gereist, zwei Wochen in Longo Mai in Gastfamilien und eine Woche auf Expis*.

Wie genau diese Woche war und was ich alles mit meiner Expi- Gruppe erlebt habe, möchte ich hier mit euch teilen.
In meiner Expi-Gruppe waren Anika, Charlotte, Luna, Lara, Jana, Carla P., Nathalie und ich (Laura). Wir, „the pirates of Costa Rica“, machten sieben Tage lang ganz Costa Rica unsicher. Diese Zeit war wie eine Achterbahnfahrt. Wir hatten Tage, an denen wir es uns richtig gut gehen lassen konnten und ein Dach über dem Kopf hatten und dann gab es noch die Tage, an denen wir am Strand lebten und kein Geld mehr für Essen hatten. Von Luxus bis „Armut“ war wirklich alles dabei.

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1.Tag:
Unser Abenteuer startete in Longo Mai. Direkt nach dem Mustering und einem Anfangsselfie machten wir uns auf den Weg. Unser Plan war es von Longo Mai aus per Anhalter nach San Isidro zu fahren. Nachdem wir aber nach 45 Minuten immer noch an der gleichen Stelle waren, entschieden wir uns, den Bus zu nehmen.

In San Isidro waren wir erstmal für den Abend einkaufen. Außerdem reservierten wir uns in dem Bus nach Ciudad Cortés Sitzplätze. Dies stellte sich später als sehr schlau heraus, da die „Bandanas“*, die leider keine Plätze reserviert hatten, keinen Platz mehr bekamen :) Erschöpft kamen wir alle nach drei Stunden Busfahrt in Cortés an. Da es bereits schon dunkel war, beschlossen wir auf dem Spielplatz zu schlafen. Zum Abendbrot gab es Baguette mit Salsa und Frischkäse. Zudem kümmerten wir uns noch um unser Airbnb, da wir am nächsten Tag ein Dach über dem Kopf haben wollten.

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2.Tag:
Nach einer sehr spannenden Nacht, wir hatten „Besuch“ von einem Mann, der dann auf demselben Spielplatz wie wir geschlafen hat, frühstückten wir alle. Es gab genau das Gleiche wie beim Abendbrot, sowie Papaya und Ananas. Diese Früchte begeleiteten uns noch sehr lange auf unserer Expi. Nachdem wir nochmal schnell unsere Wasservorräte aufgefüllt hatten und alle auf dem Klo waren, fuhren wir mit dem Bus nach Sierpe. Dort gab es dann auch Mittagessen, was genau das Gleiche war wie beim Frühstück. Wer hätte es gedacht :-) Zudem haben wir erfahren, dass das Airbnb, das wir gestern Abend gebucht hatten, abgesagt hatte. Wir machten uns dann also auf die Suche nach einem neuen, was auch sehr schnell erfolgreich war. Als alles geklärt war, sind wir mit einem Boot durch die Mangroven und über den Pazifik nach Bahía Drake gefahren. Bahía Drake liegt auf der Halbinsel Oasa. Die Bootsfahrt war ein richtig tolles Erlebnis und die Aussicht war atemberaubend.

Wir waren auch ca. 30 cm von einem Krokodil entfernt. Nach dieser wahnsinnigen Bootsfahrt hatten wir nur ein Problem und das war das Geld. Da die Überfahrt nicht gerade billig war (sie kostete uns mit 20$ pro Person fast unser gesamtes Tagebudget), mussten wir die nächsten Tage eindeutig mehr auf unsere Finanzen achten. Als wir alle unser Haus sahen, waren wir einfach nur überwältig. Wir hatten eine wunderschöne Aussicht auf den Pazifik und der Sonnenuntergang war auch sehr schön.

Unser Strand

Hängematten in der Unterkunft

Zudem gab es ausreichend Hängematten und eine riesige Terrasse. Zum Abendessen kochten wir gemeinsam Nudeln mit Tomatensauce. Danach wollten wir einen Kuchen backen. Da unsere Küche leider keinen Backofen hatte, mussten wir ein bisschen improvisieren. Das Pfadfinderwissen von Carla half uns hier sehr weiter. Zum Backen nutzen wir zwei Töpfe, die einigermaßen gut ineinander passten und füllten den Zwischenraum mit Sand auf. Diese Konstruktion stellten wir dann auf den Herd. Leider war der Kuchen ein bisschen verbrannt. Aber das macht nichts, denn wir hatten Spaß und das zählt!!!

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3. Tag:
Den dritten Tag nutzen wir als „Chill-Day“. Wir schliefen aus und es gab Pancakes, Kuchen und Obst zum Frühstück. Dann teilten wir uns in zwei Gruppen auf, die eine verbrachte ihren Tag am Strand und die andere wanderte zu einem Wasserfall.

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4. Tag:
Heute Morgen begann unser Tag sehr früh. Unser Plan war es, per Anhalter nach Puerto Jiménez zu fahren. Dank der Einheimischen wussten wir, an welchen Ort wir uns stellen mussten, um schnellstmöglich Erfolg zu haben. Wir sind dann mit einem Pick-Up von der einen Seite der Halbinsel zur anderen gefahren. Dabei führte unser Weg durch mehrere Flüsse, bergab, bergauf, auf asphaltierten Straßen und Schotterwegen. Die Fahrt war sehr turbulent und aufregend. „The pirates of Costa Rica“ entschieden sich, am Strand zu schlafen, denn wir wollten die Expi nutzen, um Dinge auszuprobieren, die wir, wenn wir mit unseren Eltern reisen, nicht machen würden. Hier in Puerto Jiménez kauften wir uns auch alle zusammen, als Gruppe Bandanas. Nun sahen wir wirklich alle aus wie Piraten.

Zum Abendessen gab es Kartoffeln, die wir in die Glut unseres Feuers legten, Knoblauchbrot und natürlich unser übliches Essen (Baguette mit Salsa und Frischkäse). Leider wurden wir heute Opfer von Vögeln, die auf einem Baum hoch über uns saßen. Alle von uns wurden mehrmals von Aras angekackt. Das war nicht so lecker.

Wir entschieden uns auch für Nachtwachen. In Zweiergruppen hatten wir jeweils zwei Stunden Wache. Zudem bemerkten wir irgendwann, dass das Wasser plötzlich immer näher zu uns kam. Wir hatten die Flut vergessen, uppps. Wir hatten Glück, denn unser Lager war gerade noch weit genug entfernt, sodass es trocken blieb.

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5. Tag:
Heute war „Chill-Day“ no. 2. Wir haben wieder ausgeschlafen und es gab Porridge zum Frühstück. Am Vormittag waren wir auf einem Handwerkermarkt und am Nachmittag verbrachten wir die Zeit am Strand. Wir waren mit Delfinen schwimmen und haben uns ausgeruht. Beim Zählen unseres Geldes stellten wir fest, dass es nicht gut aussah. Wir hatten eigentlich kein Geld mehr für das Abendessen ;-( Jana und ich hatten dann die Idee in Restaurants und Supermärkten nach Leftovers* zu fragen. Am Anfang hatten wir leider nicht so viel Erfolg, wie wir uns erhofft hatten. Viele Restaurants spendeten ihre Leftovers* bereits an Leute, die nicht genug Essen hatten. Am Ende des Tages hatten wir aber trotzdem genug Essen. Es gab Melone, Reis mit Gemüse, Kartoffeln und wir hätten noch die Chance gehabt, Pizza zu essen. Heute hatten wir Glück, denn wir wurden nicht Opfer von den Aras. Und so endete unser zweiter Tag am Strand von Puerto Jiménez.

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6. Tag:
Auch heute mussten wir wieder sehr früh aufstehen, denn wir wollten um 8:40 Uhr die Fähre nach Golfito bekommen. Nach der Fährfahrt und einer weiteren Busfahrt kamen wir bei unserer neuen Unterkunft an: ein Campingplatz direkt am Strand. Das hieß, wir konnten auch endlich wieder duschen. Yayyyy!!!! An diesem Abend waren wir dann noch im Sonnenuntergang surfen. Am Strand gab es zudem noch eine Haarschneideaktion. Lara schnitt Nathalie und Anika die Haare.

Surfen im Pazifik

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7. Tag:
Und so schnell geht’s. Der letzte Tag begann. Eine wundervolle Expi- Woche neigte sich dem Ende zu. Da wir alle von der aufregenden Woche erschöpft waren, blieben wir heute beim Campingplatz. Wir waren nur ganz kurz in der Stadt, um uns Expi T-Shirts zu kaufen. Wir hatten nämlich festgestellt, dass wir noch einiges an Geld übrig hatten. Aus diesem Grund bestellten wir uns am Abend noch Pizza und genossen alle zusammen den letzten Abend. Denn wahrscheinlich werden wir dies in dieser Konstellation nie wieder erleben.

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8.Tag:
Wir sind heute um 5:00 Uhr aufgestanden, damit wir rechtzeitig den Bus zur Grenze bekommen konnten. Bevor wir wieder diese nach Panama überquerten, mussten wir noch unsere restlichen Colones loswerden. Diese investierten wir in zwei große Eisbottiche. Eis war auch ein großer Begleiter in unserer Woche. Immer wenn wir auf einen Bus warteten, vertrieben wir unsere Zeit mit Eis. An der Grenze verlief alles reibungslos und wir kamen sehr gut in David im Bambu Hostel an.

Wir hatten noch Geld übrig, weswegen wir alle gemeinsam Kuchen, Obst und Getränke für unsere letzte gemeinsame Mahlzeit kauften. Wir hatten uns auch dazu entschieden mit dem restlichen Geld Stifte für die Kinder in Kuba zu kaufen, da sie davon nicht genug haben.
In dem Supermarkt in Panama ist uns aufgefallen, wie billig das Essen hier ist. Hätten wir diese Preise in Costa Rica gehabt, hätten wir eindeutig mehr Geld für Aktivitäten übrig gehabt. Generell ist uns auch aufgefallen, wie viel Geld wir für Mahlzeiten und den Transport ausgaben. Dies war uns von Anfang an nicht so stark bewusst.
Wir fanden es trotzdem sehr bewundernswert, dass wir mit 1.480€ für acht Personen eine unvergessliche Woche hatten und so viel erleben konnten und durften.

Das war die Expizeit der „Pirates of Costa Rica“.

Bis zum nächsten Mal!!
Laura

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Expis: In Kleingruppen reisen wir durch Costa Rica
Bandaners: Expi-Gruppe von Kiljan, Cal, Carli, Falko, Maja, Eva, Carla T., Romy und Mäx Leftovers: Essen, das nicht gegessen wurde und noch übrig ist

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Grüße:

  • Lara: ich grüße meine Familie! Ich vermisse euch ganz doll und hab euch alle lieb!! An Maya Danke für die süße Geburtstagsnachricht, ich kann erst wieder auf Bermudas antworten, aber ich habe mich sehr gefreut. Auch ganz ganz liebe Grüße an Bella und generell alle aus meinem Skiverein, ich vermisse den Schnee und freue mich immer über neue Bilder und News (danke bella>3)!!
  • Anika: Ich grüße meine Familie und das Essen von Zuhause! Ach und die Nutella <3
  • Laura: Grüße gehen raus an meine Freunde und Familie, habe euch ganz doll lieb!!! Ich freue mich schon richtig stark wieder auf das Essen zu Hause ;-)
  • Annemarie und Nathalie grüßen Osna!