Die Lietz auf Deutschland-Tour

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27.04. | Wilhelmshaven

28.05. | Frankfurt am Main

9. November 2021 »Search and Rescue« vor Teneriffa

Position: 28°52.139’N, 15°51.566‘W
Kurs: S 188°
Zurückgelegte sm: 2811.21
Wetter: leicht bewölkt · Luft: 22° · Wind: 3 Bft
Gesetzte Segel: flying jib, fore staysail, main staysail, main sail
Geschwindigkeit: 3.9 Knoten

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Gestern Abend (8. November) hatten wir um 20:00 Uhr unser Schüler:innen-Meeting, welches um 21:15 Uhr wegen einer zu fahrenden Halse beendet werden musste. Luis, der auf Steuerbord »lookout« (Ausguck) war, hat dann gegen 22:00 Uhr eine beunruhigende Entdeckung gemacht: ein rotes Licht über dem Horizont. Daraufhin standen mehrere Leute mit Ferngläsern auf der Brücke und haben geguckt, was es war. Es wurde klar, dass es sich um eine rote Leuchtrakete handelte, die bedeutet, dass sich Menschen in Seenot befinden. Danach wurden drei weitere rote Raketen gesichtet. Wir haben dann innerhalb von 10 Minuten alle Segel bis auf das Course Sail und das outer jib runtergeholt, damit wir unseren Kurs schnell ändern konnten. Währenddessen war komplette Stille an Deck und alle waren konzentriert.

Um 22:10 Uhr hat der Captain dann die Tenerife Coastguard über Funk kontaktiert und unsere Sichtung beschrieben. Danach hat die Küstenwache eine SAR Mission (Search and Rescue) ausgerufen. Die Sichtung der Leuchtraketen wurde von einer Yacht in der Nähe dann auch über Funk bestätigt. Zeitgleich wurden lookouts am ganzen Schiff aufgestellt. Um 22:45 Uhr haben diese eine weiße Leuchtrakete und gegen 23:00 einen SAR Helikopter gesichtet, der das Gebiet absuchen sollte, wo wir die Rakete gesehen hatten. Irgendwann musste der Heli zurückfliegen. Stattdessen kam ein Flugzeug, welches weiter nach Auffälligkeiten im Wasser gesucht hat.

Um 23:45 Uhr haben wir Kurs auf die Stelle genommen, an der wir die weiße Leuchtrakete gesehen haben. Das Flugzeug musste nach erfolgloser Suche zum Tenerife Airport zurückkehren. Um 3:00 Uhr wurde dann die SAR Mission abgebrochen. Während der ganzen Zeit herrschte komplette Stille an Deck und alle waren durchgehend konzentriert. Alle waren ein gutes Team während der gesamten Aktion. Im Anschluss gingen wir wieder ins Wachsystem über. Für Gespräche über diese Nacht waren die pädagogische und professionelle Crew da. Am Morgen gab es eine Gesamtansprache vom Kapitän. Wir konnten alle stolz auf unsere Leistung sein, denn wir haben alles richtig gemacht.

Johannes