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15. Dezember 2023 Ankerwatches zum Nachmachen

Datum: 14.12.2023
Position: 12°28,905‘N 61°28,846‘W
Kurs: Vor Anker
Bisher zurückgelegte Seemeilen: 6427 nm
Wetter: Klarer Sternenhimmel · 31°C · Wind: O 2
Gesetzte Segel: none
Geschwindigkeit: 0,1 kn (sog)
Stimmung an Bord: Happy (Es ist 00:50 Uhr)

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Vorweg:
Zu unserem letzten Inselstop in Carriacou wird es am Wochenende (16.+17.12.) einen Blogbeitrag geben. Wir haben das Karibik-Feeling mit Badespaß und Kokosnüssen bis zur letzten Minute ausgekostet und benötigen noch etwas Zeit um die Bilder auszuwählen und alles in Worte zu fassen! ;-)
Peggy

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Ankerwatches zum Nachmachen

Manchmal kommt man nachts auf langen Anker-Watches (= Anchor watches, Umgangssprache an Bord) auf verrückte Ideen. Wie wäre es denn, wenn wir uns so an die Anker-Watches gewöhnen, dass wir sie zu Hause unbedingt weiter machen wollen? Hier eine Anleitung, wie ihr zu Hause unseren Watch-Rhythmus nachvollziehen und auch gerne selbst ausprobieren könnt:

Als erstes wird ein Plan erstellt, auf dem die Watches für die nächsten paar Tage eingetragen werden. Von nun an wird jede Stunde eine Safety-Round durchs Haus durchgeführt. Dabei ist folgendes zu beachten: Als erstes geht man in die laundry und schaut, ob die Waschmaschine oder der Trockner brennt, ob die Wäsche in den Dryer getan werden kann und ob es noch Lappen zum Zusammenlegen gibt. Dabei ist wichtig, zu beachten, dass diese nach rot (für die Küche), gelb (für die Toiletten) und nach anderen sortiert werden, da dies sonst unhygenisch ist.

Die Reise der Safety-Round führt uns weiter in das Schlafgemach. Dort wird gecheckt, ob etwas auf dem Boden liegt (anderenfalls muss das rein hypothetisch beseitigt werden auch nachts um 02:00 Uhr). Auch in der Küche muss geschaut werden, ob alles okay ist und nichts brennt. Im nächsten Schritt geht es tief hinab in den Keller. Dort muss geprüft werden, welche Temperaturen Kühlschrank und Tiefkühler haben (Diese Zahlen gut merken, denn sie werden später noch relevant). Beim Hinaufgehen der Treppe, besonders aufpassen, dass die Tür nicht zu laut ins Schloss fällt, da sonst der Maschinist aufgeweckt wird. Im Schaltkasten sollte überprüft werden, ob alle Sicherungen noch drin sind. Auf der Toilette muss die Toilettenspülung ausprobiert werden und es muss geschaut werden, ob noch genug Klopapier vorhanden ist.

Der Weg führt uns weiter vor unsere Haustür. Dort müssen einige wichtige Daten erfasst werden. Dafür ist es empfehlenswert, das Logbuch vom Schreibtisch mitzunehmen. Mit der Hand, welche man in den Wind hält, kann herausgefunden werden, aus welcher Richtung der Wind kommt. Auf dem Taschenkompass kann nun die Himmelsrichtung abgelesen werden. Diese ist grob mit zum Beispiel Nord-Ost (NE) in das Logbuch einzutragen. Die Windstärke ist ungefähr abzuschätzen und in der Einheit Beaufort neben die Richtung einzutragen. 

Acnhorwatch-Sunset

Sunset – Während der Ankerwache darf die Sonne sich bewegen,
der Abstand und Winkel zum Berg sollte jedoch gleich bleiben. © Jan
Beitragsbild: Anchorwatch-Sunset vom Brückendeck aus © Jan

Der nächste Griff geht zum Handy, auf dem herausgefunden werden muss, ob sich die Position des Hauses merklich verändert hat und ob das Gebäude immer noch in eine ähnliche Richtung wie noch vor einer Stunde liegt. Dieser Wert sollte nicht mehr als zehn Grad vom vorherigen abweichen. Am Barometer neben der Haustür ist abzulesen, ob sich der Luftdruck merklich verändert hat. Andernfalls könnte sich das Wetter in nächster Zeit verändern. Dies könnte zu schwerwiegenden Problemen führen. Der Druck ist in das Logbuch einzutragen.

Ein Blick über den benachbarten Zaun sollte verraten, ob alle Ankerlichter der Nachbarn ordnungsgemäß gesetzt und sich noch in einem ähnlichen Winkel wie zuvor befinden. Anderenfalls sind die sich im Radarkreis befindenden Hausbesitzer über Fax oder das Festnetz zu kontaktieren. Das Haus kann nun wieder betreten werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Haustür vorschriftsgerecht geschlossen wird (double check it).

Zurück am Schreibtisch sind die Temperaturen von Kühlschrank und Gefrierer in das Logbuch einzutragen. Die Safety-Round ist nun beendet und es kann mit den nächsten Aufgaben, den Night-Jobs begonnen werden. Beispielsweise ist damit anzufangen, die alten Umzugskisten, welche noch im Keller stehen, auszuräumen und zu schauen, was noch zu gebrauchen ist. Wenn die zwei Stunden der Watch vorüber sind und die stündlichen Safety-Rounds ordnungsgemäß vollbracht wurden, kann die nächste Watch aufgeweckt werden. Dabei bitte nur mit einer Rotlicht-Taschenlampe wecken, da sich sonst andere Mitbewohner gestört fühlen könnten. Um sicher zu gehen, dass die Übergabe pünktlich erfolgt, muss des Öfteren zwei, bis drei mal geweckt werden.

Anchorwatch in the Caribian

Anchorwatch in the Caribian © Jan

Alle Daten werden ins Logbuch eingetragen

Alle Daten werden ins Logbuch eingetragen © Jan

Mit der nächsten Watch am Schreibtisch sitzend, wird das Handover durchgeführt: Das Logbuch ist zu übergeben und Auffälligkeiten sind weiterzugeben. Alle noch nicht vollendeten oder begonnenen Night-Jobs sind gleichfalls zu überreichen und ggf. zu erklären und vorzuführen. Nun kann sich die alte Watch zu ihrem wohlverdienten Schläfchen ins Bett begeben, denn das machen wir jetzt auch, um mittlerweile 02:00 Uhr nachts.
 
Viele Grüße von der Nightwatch
Jan

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Grüße:

  • Stefan: Lieber Philipp, ich ruf dich an, wenn ich wieder das Telefon habe. Freu mich, dich zu hören! Liebe Grüße auch an Mama und Papa.
  • Britta: Viele Grüße an Vivi, ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag! Außerdem viele Grüße an alle, die den Blog lesen!!
  • Anna-Lena: Viele Grüße an Leonie. Ich habe dich nicht vergessen. Ich vermisse dich. Bei der nächsten Telefonzeit rufe ich dich an. Viele Grüße natürlich auch an Mama, Papa und Caro.
  • Helena: Viele Grüße an Hildegard Richezmann. Vielen Dank für die Krippenspiele in den letzten Jahren. Ich hoffe, ihr habt viel Erfolg dieses Jahr. Hier auf der anderen Seite des Atlantiks wird auch einiges geplant.
  • Ann-Julie: Viele Grüße an meine Eltern. Habe euch ganz doll lieb <3 Morgen haben wir einfach einen ganzen Tag frei auf einer karibischen Insel :-) Außerdem grüße ich noch Marie, Kilian, Hannah, Chrissie, Lena, Laura, Jana und alle anderen zu Hause. Hab euch ganz doll lieb und genießt den Schnee :-)
  • Millie: Viele Grüße an meine Familie.
  • Elisa (für die Landratten Lara): Viele Grüße an Torsten, ich hoffe du hattest einen tollen Geburtstag. Ich habe sehr an dich gedacht. Liebes Schwesterherz, ich vermisse dich so sehr. Ich hoffe der Nikolaus hat dich inzwischen erreicht. Nächste Woche ist einfach schon Weihnachten. Am Sonntag beginnt für mich der Tauchkurs, ich freue mich schon. Und ich habe erneut merkt, was für eine tolle Kamera ich habe und dass man sogar einen Selfie Modus einstellen kann.
  • Kilian D.: Wunderschöne Weihnachtsgrüße an meine Familie und Selmo und natürlich auch an Omi. Hab euch lieb.
  • Philippe: Allerliebste Grüße nach Hause aus der Karibik. Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit.
  • Mathilda: Grüße an meine Eltern. Ich habe seit gestern noch schlimmerem Sonnenbrand und kann mich nicht mehr bewegen. Ich vermisse euch.
  • Konsti: Lieber Marc, ich wünsche dir alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Frohe Grüße sonst an alle zu Hause.
  • Mia: Liebe Grüße an meine Familie, heute besonders an meinen Papa. Ich vermisse es, mit dir und Isi „Fast and Furious“ zu gucken und im Auto gemeinsam „Tarzan“zu singen. Hab dich lieb!
  • Kristina: Liebe KollegInnen, ich wünsche euch eine ganz wunderbare Weihnachtsfeier. Feiert fest für mich mit. Bussi an Karl Anton, David und Luise.
  • Peggy: Liebe Grüße an alle, mit den ich gern telefonieren würde. Vielleicht habe ich diesmal Netz und Glück. Ich gebe mir Mühe.