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23. Oktober 2023 Three Little Birds

Datum: 20.10.2023
Position: 37°14,655’N 14°54,700‘W
Kurs: 243° SW
Wetter: aktuell sonnig
Temperatur: 23°C · Wind: NW, 4 Bft
Gesetzte Segel: inner jib, forstay sail, lower top sail, mainstay sail, main sail, mizzen
Geschwindigkeit: 5,3 knt
Stimmung an Bord: sehr gut, nachdem die Schotten seit Tagen wieder geöffnet wurden und die Sonne scheint

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Von Beginn an wurde unser schwimmendes Zuhause regelmäßig von Seevögeln begleitet. Seeschwalben (Sterninae) stürzten sich aus waghalsigen Höhen auf der Suche nach Fisch in das tiefe Blau, Möwen observierten unser Segelschiff von oben und Basstölpel (Morus bassanus) trotzen den zunehmend raueren Winden und ließen das Schiff mit ihren starken Schwingen hinter sich. Bereits nach einigen Tagen auf dem Atlantik wurde die Gulden Leeuw schließlich zur Arche Noah für zahlreiche Flugakrobaten, die entweder vom Kurs abgekommen waren oder eine kurze Rast auf ihrer langen Reise über den Atlantik benötigten. Vor allem verirrte Singvögel waren auf festen – wenn auch schwankenden – Boden unter den kleinen Füßchen angewiesen. Zunächst hörte man in der Morgenwache ein Rotkehlchen (Erithacus rubecula) freudig in den Masten singen oder sah Finken und Goldhähnchen (Regulidae) munter über das Vordeck von Tau zu Tau springen. Mit zunehmend rauer See wurde allerdings schnell klar: Für unsere gefiederten Wegbegleiter hatte der Kampf ums Überleben begonnen. Es wurden Brotkrümel verstreut und Schälchen mit Süßwasser an Deck platziert, das änderte allerdings wenig am schlechter werdenden Zustand der Vögel. Immer wieder fand man sie in irgendwelchen windgeschützten Ecken kauernd – von ihren Kräften verlassen und außer Stande zu fliegen.

Angesichts des bevorstehenden Wetters beschloss der Kapitän den letzten Flüchtlingen Zuflucht zu gewähren und reichte mir eines Nachmittags ein erschöpftes Rotkehlchen, dass er geschickt aus der Luft fischte, als sich dieses in unsere Crew Mess verirrt hatte. Die Box für Papiermüll in der Brücke – einst der Ort für alte Seekarten und Notizen – wurde zur Vogelauffangstation umfunktioniert und bald folgten drei drosselartige braune Vögelchen, die verzweifelt an Deck kauerten und wahrscheinlich von der nächsten Welle von Bord gespült worden wären. Sofort wurde eine Initiative zur Rettung schiffbrüchiger Vögel gegründet und Freiwillige übernahmen Verantwortung für unsere gefiederten Gäste.

Die Vogelretterinnen Anni und Mathilda

Die Vogelretterinnen Anni und Mathilda © Andy

Kapitän Arjen und Vogel Fred

Kapitän Arjen und Vogel Fred © Andy
Beitragebild oben: © Noah

Die Schüler:innen probierten verschiedenes Futter für die Hilfsbedürftigen aus und notierten ihre Beobachtungen und Erkenntnisse in einem Bird- Diary. Als einige Tage später das schlimmste Wetter überstanden war, war der Moment der Wahrheit für drei unserer Flüchtlinge gekommen (Der Leser darf sich an dieser Stelle selbst erschließen, warum im Folgenden nur noch von drei Vögeln die Rede ist).

Beim ersten Mustering seit Tagen unter freiem Himmel – begleitet von Sonnenschein, tiefblauer See und mehreren Fleckendelfinen an Steuerbord – wurden die Vögelchen feierlich zu Bob Marleys Three Little Birds in die Freiheit entlassen. Während Ruby (das Rotkehlchen) sofort Schutz unter dem Back Deck suchte, wagten sich Ju und Fred nur zögerlich aus ihrer Zuflucht und begutachteten misstrauisch die Umgebung. Ob sie es bis Madeira schaffen werden, ist unklar, aber immerhin haben wir ihnen zu einer realistischen Chance verholfen. Ab jetzt heißt es survival of the fittest. Gestern haben wir eine erschöpfte Sturmschwalbe (Oceanites oceanicus) unter unsere Fittiche genommen und die Auffangstation direkt wiedereröffnet – Refugees welcome!

Andy

 

Grüße:

  • Andy: Liebe Grüße an meinen Schatz und Bruno und natürlich auch an die Family. Grüße an Momas, check den Delfin Blog, mir ist der erste nice Shot gelungen!
  • Julena: Viele Grüße an meine Familie und meine Freunde, hab euch lieb und vermisse euch.
  • Anton: Hi, ich hoffe es geht euch allen gut, wir haben grade die beste Zeit unseres Lebens und immer mal Delfin-Besuch.
  • Elisa (für die Landratten Lara): Anica, ich hoffe, du hattest eine richtig tolle Ponyhofwoche (der Artikel, in dem ich die Grüße dafür ausgerichtet hatte, ist noch nicht erschienen, sodass du sie leider nicht rechtzeitig bekommen konntest), ich habe ganz dolle an dich gedacht! Ich hoffe, euch geht es auch gut, Mama, Papa und Oma, vermisse euch. Viele liebe Grüße auch an Lisa, Hannah und Elsa – denke dolle an euch und freue mich schon, von euch zu hören!
  • Britta: Viele Grüße an Mama, Papa, Magnus und Lasse, ich hoffe euch geht es gut, hier ist es auf jeden Fall sehr schön! Ich hab euch mega lieb und vermisse euch! Außerdem viele Grüße an meine Oma, Opa, Großmama, Opa und Dagmar, Familie. Viele Grüße an Vivien, Annalena, Sophia, Sophie, Lina, Lena, Caro, Leah und Norah, ich vermisse euch!!
  • Svenja: Ich grüße meine Oma I. Oma, als ich Bauchschmerzen hatte, habe ich dein Himmel und Erde gerne gehabt. Mir geht es aber wieder gut! Leute, ich wünsche euch ein schönes verlängertes Wochenende, auch Herbstferien genannt ;) Danke Eli, ich habe die Fotos gesehen und kann jetzt meine Katzen sehen. Danke!!!
  • Mia: Liebe Grüße an meine Familie, vor allem an Oma, Opa, Bettina und Uwe. Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen!
    An Isa und Lina: alles Gute zu eurem Freundschaftstag, ich hoffe ich habe mich mit dem Datum nicht vertan… ;)
  • GauGau grüßt Hulewuck
  • Moritz: Viele Grüße an meine “Großeltern“ Gila und Wolfgang.
  • Eric: Ich grüße alle meine Lietzer … hoffe BeatHouse war stark :) Kuss
  • Kilian D: Viele Grüße an meine Eltern und meine Oma.
  • Victor: Viele liebe Grüße an meine Familie.
  • Anna-Lena: Ich grüße meine Omi und Opi. Es war toll euch vorher nochmal gesehen zu haben. Und ich grüße natürlich meine Mama, Papa und Caro.
  • Vincent: Ich schreibe grade kurz vor Madeira und freue mich, wenn ich wieder Land sehe und euch kontaktieren kann. An Mama: hast du nicht mal ein Hörbuch über ein norwegisches Schiff auf dem Weg nach Madeira gehört?
  • Konsti: Liebe Grüße an Martha, Leo, Poldi, Sarah, Laetitia, Timo, Ignaz, Schmadi und Andi! Eine große Umarmung an meine Ma und meinen Dad. Seid ready für die Bilder/ Anrufe!