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Praktikum beim Bootsbauer – Abiturientin Juliane packte kräftig mit an

Schule und Internat
30.01.2024

Außerhalb ihrer unterrichtlichen Verpflichtungen gibt es für unsere 13t-Klässlerin Juliane nichts Schöneres, als mit dem Segelboot bei gutem Wind über das Wattenmeer zu gleiten.

Jenseits der Segelsaison trifft man sie für gewöhnlich in Arbeitskleidung im Bootsschuppen an. Hier sorgt sie als Mitglied der Bootsbaugilde dafür, dass die Lietz-Flotte im Herbst und Winter die nötige Pflege und wichtige Reparaturen bekommt. Denn die nächste Saison kommt bestimmt.

Die langen Winterferien hat Juliane in diesem Jahr genutzt, um sich vor dem Abitur schon einmal den Wind der Berufspraxis um die Nase wehen zu lassen. Und welcher Betrieb läge da für sie näher als ein Bootsbauer? Was sie während ihres Praktikums erlebte, hat sie uns im Rahmen eines kleinen Interviews berichtet:

In welchem Betrieb hast Du Dein Praktikum gemacht?

Ich habe mein Praktikum bei „Nuebold Yachtbau“ in Heikendorf in der Nähe von Kiel gemacht. Der Betrieb ist relativ jung und spezialisiert auf die Arbeit mit Komposit. Dabei handelt es sich um Carbon-, Glas- und auch Flaxfasern, die mit Harzen laminiert werden.

Warum hast Du Dich dazu entschlossen, ein halbes Jahr vor Deinem Abitur noch einmal ein Praktikum zu machen?

Ich habe Lust, direkt nach dem Abi mit etwas anzufangen. Am liebsten würde ich eine Ausbildung zur Bootsbauerin machen. Die Betriebe, in denen ich mich für einen Ausbildungsplatz beworben habe, erwarten meist, dass man vorher ein Praktikum in dem Bereich absolviert. Da bot es sich an, dass ich damit schon früh genug anfange, um im Sommer auch noch Zeit für anderes zu haben.

Was hast Du während Deiner Zeit im Betrieb gemacht und gelernt?

Wir haben zu Beginn ein Zelt aufgebaut, in dem es warm genug war, um darin mit Harzen und anderen Stoffen arbeiten zu können. Dann haben wir eine Form gebaut. Die braucht man, um zum Beispiel Rümpfe zu laminieren. Das Grundgerüst stand schon, durch einen Laserscan konnte man aber herausfinden, an welchen Stellen es noch ungerade war. Wir haben dann sehr viel Spachtelmasse angemischt und diese auf die Form aufgetragen. Am dritten Tag haben wir das ganze wieder glatt abgeschliffen. Danach kam dann Grundierung auf das Holz, welches teilweise wieder freigeschliffen wurde, und am letzten Tag haben wir wieder mit Spachtelmasse alles ausgeglichen.

Was war besonders herausfordernd?

Die Tage, an denen wir von morgens bis abends mit der Hand an den riesigen Formen geschliffen haben, fand ich sehr anstrengend. Das wurde dann irgendwann aber ein bisschen meditativ. Ich habe zum ersten Mal in einem Handwerksbetrieb mitgearbeitet und musste mich zunächst einmal an alles gewöhnen. Nach dem zweiten Tag war ich aber in vielen Prozessen schon gut drin.

Haben sich Deine Vorstellungen von diesem Beruf bestätigt oder war die Realität doch ganz anders?

Ich habe versucht, so unvoreingenommen wie möglich an die Sache heranzugehen. Von der Bootsbaugilde weiß ich, wie anstrengend diese Arbeit sein kann. Eine Woche von früh bis spät zu arbeiten habe ich mir aber eigentlich ganz ähnlich vorgestellt. An dem Beruf reizt mich unter anderem ja auch, wie abwechslungsreich die Arbeit ist. Das habe ich auf jeden Fall erlebt. Ich glaube, wenn man von der Lietz in einen Bootsbaubetrieb kommt, ist man schon relativ gut vorbereitet. Wäre ich vor drei Jahren dort hingegangen, wäre ich wahrscheinlich zunächst einmal sehr überfordert gewesen.

Wie sehen nach diesem Praktikum Deine Pläne für die Zeit nach dem Abitur aus?

Ich habe immer noch den Plan, die Ausbildung zur Bootsbauerin zu machen, werde mir aber noch andere Betriebe anschauen, um wirklich einen zu finden, der mir gut gefällt. Am Ende liegt die Entscheidung jedoch bei den Betrieben, ob sie mich auch als Auszubildene annehmen.

(Foto: Jesper Pape/Nuebold Yachtbau)