Die Lietz auf Deutschland-Tour

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17. Mai 2022 Wir …

Wir

Sie begann,
ja wann (nochmal?).
Der 5. Oktober der Tag aller Tage,
dass ich es auf diese Reise wage ...

Nun fünf Monate später,
lieg ich im Bett
und schlafe all diese tollen Momente wett.
Die Wellen spülen gegen die Wand,
an der mal MS Dana stand.

Doch heute heißt sie Gulden Leeuw
und trägt uns übers weite Meer.
Sie schaukelt mal von links nach rechts,
in diesen Nächten falle ich aus dem Bett,
doch anderntags, da liegt sie ruhig,
im Hafen vor Anker oder auch mal ohne Wind,
man kann sich nicht immer verlassen auf das himmlische Kind ...
Den Atlantik, Kuba und Kap Verde,
Azoren, Panama, Longo Mai,
diese Reise ist nie vorbei!

Denn:

Momente, die kann uns keiner nehmen,
Momente, die werden wir so nie wieder sehen,
Momente, die werden wir nie vergessen,
Momente, von denen werden wir besessen.
Momente, die wir miteinander teilen,
Momente, die werden auf Ewig weilen.

44 an der Zahl,
mit Lehrern 50,
so bleibt es auch künftig?

Alle reden immer von High Seas,
von den Jahrgängen vor uns und wie es bei ihnen lief.
Dann kommen Vergleiche,
denen ich immer weiche,
denn das hier ist UNSERE Reise!
Und die wird niemand anderes verstehen,
erst wenn wir uns wiedersehen,
können wir Revue passieren lassen,
was uns verbindet:

Die Freiheit!

Die Freiheit des Meeres,
die frische Luft.
Die verschiedenen Länder,
mit ihrem Duft.
Eine Party nach der andern
und dann das Wandern!

Puh, das war ein hoher Berg,
doch erklommen haben wir ihn,
was ein Werk!
Und das ganz alleine und ohne die da zuhause.
Allein und mit uns,
was für eine Gunst!

Man muss nicht viel reden, um sich zu kennen.
Man muss nur miteinander erleben.
Man muss gemeinsame Erlebnisse weben.
Man muss Spaß haben
und sich anschließend daran laben.
Man darf nicht viel denken,
man muss nur die Löffel in der Galley schwenken.
Gemeinsame Wachen durchmachen.
Witze reißen und sich danach wegschmeißen.
Vom Bridgedeck pissen
und die Squaresails hissen.
Grimassen schneiden
und sich an den Fotos davon weiden.
Über Zahnärzte lachen
und sich fast in die Hose machen,
weil der Scheibenwischer wischt
und es ganz schön spritzt ... diese Gischt!

Bus fahren und Kuchen backen.
Zusammen kacken,
aber immer genügend Klopapier dabei,
sonst heißt es wieder Shittankpumperei!

Fomo leben,
nicht viel auf Schule geben.
Zusammen an der Tack schwingen
und vom Bowsprit springen.
Die Unterwasserwelt besichtigen
und dabei Haien schöne Grüße ausrichten
Spanisch lernen für Longo Mai ...
... Eieiei

Barfuß Fußball spielen,
bis man hat überall nur noch Schwielen,
die es dann gilt zu kühlen.
An unglaublich leckeren Bananenchips nagen
Und sich nachts in den Park wagen,
wo die Lehrer einen jagen... (Spaß)

Filme schauen und Burgen bauen.
Durch den Dschungel stapfen
und an Wasserfällen Wasser zapfen.
Surfen am Strand.
Hängematten aufhängen an der Wand.
Zwei in einer das ist zu viel ...
man hat’s gemerkt, nicht so stabil.

Spinat im Schuh und stinken wie ne Kuh.
Bei Rolling kochen,
lernt man wirklich erst nach Wochen.
Von Wellen überspült werden
und immer wieder Haare färben

Lästige Tschuck-Tschuckfahrer abwimmeln
und die Essensglocke bimmeln.
Den Abwasch machen, sich eine kleine Wassserschlacht gönnen
und wann anders wieder in die riesen Wellen rennen.

Apfelschorle trinken
und unseren Namen am Pier winken.
10 Stunden Gangway Watch,
ist vielleicht doch ein bisschen too much,
wenn’s am nächsten Tag 17einhalb Kilometer den Berg hochgeht
und der Wind einen fast wegweht,
die Relativitätstheorie einen rollen lässt,
bis man sich wieder fässt.
Dann fahr’n auch noch die andern auf’m Traktor vorbei,
Da denkt man sich nur noch ohweiohwei!

Jibs packen und andere Leute ankacken.
Schlechte Laune und schwierige Manöver machen am Ende immer klüger.
Quarantänen überstehen
und danach gut gelaunt durch die Welt gehen.

Wir lassen den Wind in die Segel wehen,
wir lassen uns treiben
und entdecken dabei unendliche Weiten.
Ein Affe, ne Palme und bunte Fische,
San Blas, Karibik, das Paradies
Und dann auch noch el rio
Das ist wirklich und absolut nicht mies.

Genieße diese Reise
so gut du kannst, sagt mir jeder, doch ich tue es auf meine Weise:
Genießen kannst du nicht in dem Moment,
es ist eine Sache für danach
und dann wirst du erst richtig wach.
Dann durchlebst du das Ganze nochmal,
bloß spürst du wie unglaublich es wirklich war.
Den Augenblick, den musst du leben
und dich erst im Nachhinein dem Genießen hingeben.

Darum lasst uns nicht viel Zeit verschwenden,
indem wir über’s Genießen nachdenken.
Lasst uns machen, was wir wollen.
Vielleicht ist das auch nicht das was wir sollen,
aber was uns unser Sinn und Gespür genau dann verrät,
ist meist das, was am meisten Positives in dir erregt.
Folge deinem unwissenden Ich,
dann verlierst du nicht.

Jeder auf diesem Schiff ist unglaublich
und so erstaunlich, vertraulich oder eben auch grauslig
das klingt,
ich denke, dass es vielen von uns dann doch was bringt,
wenn ich sage: bleibt wie ihr seid,
denn so kommt ihr unendlich weit!

Jetzt spüre ich dieses Glück
und es macht mich ganz verrückt.
Bevor ich deswegen fast freiwillig gehe über die Planke,
gibt es nur noch eins zu sagen:

Danke!

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Clara