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19. Oktober 2023 Das 1. HSHS-Reunion-Wochenende

Hallo ihr alle, High Seas-Menschen und auch alle andern, die das hier lesen :)
 
Nachdem Annalena und Tina in ihrem gestrigen Beitrag schon von der Vorbereitung und Orga für das High Seas-Fest erzählt haben, wollen Lisa und ich (Freddy) noch erzählen, wie das ganze Wochenende und der Samstagabend speziell für uns ausgesehen haben.
 
Am Freitag den 6.10. war es dann endlich so weit: Nach der zweiten Stunde aus der Schule, in die Regio nach Basel und von da gut neun Stunden nach Norden. Um halb neun abends, endlich in Bremerhaven angekommen, wurde ich schon von Freund*innen erwartet, die ungefähr gleich ankamen. Als wär die ewig lange Zugfahrt nicht schon Stress genug gewesen (merci an die DB für die 1.30 h Verspätung) ist uns der Bus in die Stadt erstmal vor der Nase weggefahren. Also reinlaufen, halbe Stunde mit Gepäck sagt Maps, aber naja, da konnten wir dann auch nix machen und sind los, fünf Gestalten im windigen und arschkalten Wetter durch Bremerhaven. Zwischendrin sind wir nochmal zum Supermarkt gefatzt, haben Zeugs für Pasta Pesto geholt, und sind weiter. Irgendwo auf halber Strecke haben wir uns dann entschieden, doch noch den Bus zu nehmen und sind dann nach weiteren kleinen Turbulenzen in unserm Airbnb angekommen. Dann erstmal umziehen und Nudelwasser aufsetzen, die ersten 500g Pasta rein und erstmal futtern.

Zwischenzeitlich kamen noch ein paar Freund*innen aus der Stadt zurück, die schon früher angekommen waren, und zu sechst (wir haben auf dem Hinweg noch zwei Leute bei anderen Unterkünften abgeliefert) gingen die Nudeln dann auch gut schnell weg. Nach und nach trudelten dann immer mehr Leute ein. Am Ende saßen wir zu acht oder neunt im Airbnb. Insgesamt haben wir nochmal ein Kilo Nudeln verputzt.
Um halbeins nachts haben wir uns dann noch aufgerafft und sind zum neuen Hafen gelaufen, um die Gulden Leeuw noch vor der Abfahrt am nächsten Tag wiederzusehen. Auf dem Weg dorthin sind wir natürlich erstmal ein paar Jungs von der 30. Reise über den Weg gelaufen (allgemein die ganze Stadt war rammelvoll mit Leuten von High Seas, man konnte kaum rausgehen, ohne jemandem übern Weg zu laufen), die noch auf dem Weg zum Geburtstag von jemandem von deren Reise waren. Wir haben uns kurz unterhalten, ein paar von uns kannten sich schon, dann sind wir aber weiter Richtung Hafen.

Für manche von uns war es das erste Wiedersehen mit der Gulden Leeuw seit unserer großen Reise, die jetzt auch schon vor knapp anderthalb Jahren zu Ende ging. Unser Besuch blieb nicht ohne Tränen, aber es war auch einfach überwältigend, wieder mit den Freund*innen zu dem schwimmenden Ort zurückzukehren, den wir alle wie ein zweites Zuhause empfinden, der uns zusammengeschweißt hat wie sonst nichts und der uns so viel gegeben hat.

Wir durften leider nicht mehr an Bord, aber die Hafenwache hat uns erlaubt, die Reling anzufassen, und das klingt vielleicht lächerlich, aber es ist irgendwie so, als würde man nach langer Reise wieder den Türknauf von zuhause in der Hand halten, einfach ein vertrautes Gefühl.
Wir unterhielten uns noch länger mit der Hafenwache. Irgendwann sind dann die meisten gegangen, aber Eva und ich haben noch bis halbdrei mit der Hafenwache gesprochen, über Musik, die Gefühle, die die Abfahrenden haben, und über die ersten Pärchen, die sich langsam schon auf der 31. Reise finden.

Um kurz nach drei sind wir dann todmüde ins Bett, waren am nächsten Morgen aber schon vor neun wieder auf den Beinen, um nach nem ziemlich verpennten Frühstück pünktlich um 10 am Zoo am Meer zu sein, wo die Gulden Leeuw lag. Als wir dort ankamen, war es auch für uns ein besonderer Moment. Unser Jahrgang, der 29., war mit 34 von 44 Schüler*innen vertreten, und für die meisten von uns war es das erste Mal, dass wir als Ehemalige an der Pier stehen, winken, gute Winde und immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel wünschen. Es hat geschüttet wie nix, aber das hat nichts daran geändert, dass es eine sehr schöne Abfahrt war.

Wir warten bei strömendem Regen, dass das Schiff ablegt

Bei der Abfahrt hat es »geschüttet wie nix« © Axel Bartsch

Gruppenbild vor der Gulden Leeuw

Gruppenbild mit Peggy (Regenbogen-Kopftuch) – die auf dem 31. Törn wieder als Pädagogin dabei ist.

Auch unser Jahrgang hat tatsächlich wieder jemanden verabschiedet, und zwar Peggy, eine Pädagogin, die mit uns die große Reise gefahren ist. Mit allen von der 29., die da waren, haben wir ein Gruppenfoto gemacht und Peggy mit einer (vorerst) letzten Gruppenumarmung auf die Reise geschickt, weil es dann hieß „Alle Mensch an Bord, jetzt geht’s los!“

Nach der üblichen Zeremonie mit Reden von Projektleitung, Käptn, der pädagogischen Leitung und Eltern legte die Gulden Leeuw um kurz vor 11 ab. Nach einer Weile hinterherschauen machte unsere Airbnb-Gruppe sich dann wieder auf den Weg zurück ins Quartier, und da war zumindest  für mich noch ziemlich viel zu tun.
Ich hatte nämlich als Teil vom Orgateam die Aufgabe, eine Art interaktive HSHS-Historie für das Fest im »Kaiserhafen« (die gebuchte Kneipe) zu basteln. Fritzi, die auch Teil von der Orga war, hat mir dann wie abgesprochen ne Fünf-Meter-Rolle Packpapier mitgebracht, auf der die Leute später zu ihrem Jahrgang die Reiseroute, die Teilnehmer*innen und weiteres hinschreiben und ein ausgeschnittenes Schiff (also das, mit dem sie gefahren sind also Johnny, Roald, Thor etc.) dazu kleben konnten. Ich hatte das alles zwar schonmal so plusminus durchgedacht, wie das alles wird von der Gestaltung und allem her, aber es war dann doch nicht so einfach, ganze 30 HSHS-Jahrgänge auf fünf Meter Packpapier unterzubringen, vor allem wenn jeder Jahrgang ein A4 Platz zum Schreiben hat. Am Ende hab ich alles versetzt gemacht – das hat gerade so gepasst :). Man muss dazusagen, dass es in unserm Airbnb nicht ganz so einfach war, fünf Meter mal eben schnell auszurollen. Wir mussten ne Bank umstellen und ich hab trotzdem so ziemlich das ganze Wohnzimmer vereinnahmt.

Der fast fertige Zeitstrahl

Der fast fertige Zeitstrahl – hier bereits in der Kneipe © Vici

Irgendwie sind bei uns immer mehr Leute eingetrudelt – wir waren dann irgendwann zu zwölft in nem fünfer Airbnb. Es wurde dann für mich auch alles todesstressig, weil ich mit meinem Zeitstrahl irgendwie nicht so wirklich vorankam, auch nicht als dann acht von zwölf Leuten wieder in die Stadt gegangen sind. Ich wusste, dass Fritzi uns um viertel nach vier abholen kommt, damit wir im Kaiserhafen aufbauen können. Irgendwie war alles ultrastressig und ich habs zwischendurch hart bereut diesen Zeitstrahl übernommen zu haben, aber ich bin mittlerweile eigentlich ganz zufrieden damit :)

Lisa und ich haben aber natürlich nicht auf die Uhr geschaut und gar nicht gerafft, dass es schon so spät ist …
 
Freddy
(HSHS-Mensch vom 29. Törn 2021/22)

Beitragsbild oben: Freddy und Lisa vollenden den großen Zeitstrahl der 30 vergangenen Reisen © Vici